Fotografien von Ulrich Raschke

Absichtslose Gemälde

„Sind das wirklich Fotos?“ ist eine oft gehörte Frage, wenn Besucher die Fotografien von Ulrich Raschke betrachten. Und das nicht nur bei den abstrakten Kompositionen seiner jüngsten Serie „Absichtslose Gemälde“, in der er der Kunst nachspürt, wo sie sich unverhofft als Nebenprodukt offenbart. Auch seine Aufnahmen der „Transformationen“ von Orten und Strukturen, Details und Szenarien der Vergänglichkeit, die er als Wandlung begreift, zeigen eine buchstäblich malerische Ästhetik selbst da, wo Verfall und Untergang vorzuherrschen scheinen. Immer ist dabei sein fotografischer Blick der des genauen Beobachters, der nicht inszeniert, sondern vorfindet und nur durch behutsame Annäherung und präzise Komposition Verborgenes freilegt, vergleichbar einem Archäologen. Und wie dieser findet er Schönheit und Ausdruck im Mikrokosmos des Vergessenen und Beiläufigen eher als im großen Entwurf. So entstehen Fotografien, die im Auge und Sinn des Betrachters zu Gemälden werden können, die nicht abbilden, sondern einladen und hinterfragen. Ja, das sind wirkliche Fotos – wenn man so will.

Dauer der Ausstellung: 22. November – 30. Januar 2013